Brüssel

Kritik an der Sterbehilfe für Kinder

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Mit der Kinder-Sterbehilfe stellen die Belgier innerhalb der EU eine Minderheit dar.

Der Beschluss des belgischen Parlaments vom Donnerstagabend, die aktive Sterbehilfe für unheilbar kranke Minderjährige zu erlauben, hat in weiten Teilen Europas zu einer Welle der Entrüstung geführt. Deutsche Kirchen- und Kinderschutzorganisationen etwa befürchten „einen fatalen Dammbruch für den Schutz des Lebens“ für andere Länder. Auch in der europäischen Medienlandschaft herrscht gleichsam Einigkeit: Das neue Gesetz mache das EU-Land zwar zu einem weltweiten Vorreiter - einen Fortschritt stelle es aber keineswegs dar.

"Aktive Sterbehilfe kündigt Menschlichkeit auf"
Österreich enttäuscht. Nach Diözesanbischof Klaus Küng meldete sich am Freitag auch die Katholische Aktion Österreich (KAÖ) mahnend zu Wort. „Aktive Sterbehilfe für Kinder kündigt die Menschlichkeit auf“, teilte KAÖ-Präsidentin Gerda Schaffelhofer mit. Die neue Regelung in Belgien sei ein „ungeheurer Vertrauensbruch zwischen Eltern und Kindern“. Heftig umstritten bleibt auch nach der Abstimmung ein Kriterium, das als eine der Voraussetzungen für die Anwendung der Sterbehilfe gilt: die „Urteilsfähigkeit“ des Kindes.
Hoffen auf König. Nur der belgische König Philippe kann das Gesetz jetzt noch stoppen, indem er die Unterzeichnung verweigert.

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