Abgas-Affäre

VW-Skandal: Manager handelten kriminell

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Niedersachsens Wirtschaftsminister fordert Verantwortungsübernahme - Lies erwartet "mit Sicherheit" Schadenersatzklagen gegen Verantwortliche.

 Niedersachsens Wirtschaftsminister und VW-Aufsichtsrat Olaf Lies (SPD) hat den Verantwortlichen für die Abgas-Manipulationen des Volkswagenkonzerns ein "kriminelles" Vorgehen vorgeworfen.

Kriminelle Handlungen
Diejenigen, die den Einsatz der Manipulationssoftware beschlossen hätten, hätten "kriminell" gehandelt und müssten dafür persönlich Verantwortung übernehmen, sagte Lies am Dienstag dem britischen Rundfunk BBC. Millionen Menschen hätten das Vertrauen in VW verloren, der Schaden sei gewaltig.

Schadensersatzforderungen
Viele Verantwortliche würden nun "mit Sicherheit" auf Schadensersatz verklagt, sagte das Aufsichtsratsmitglied weiter. Der Rückruf zur Beseitigung der Software müsse nun sehr schnell erfolgen. Nach seinen Angaben hat der Aufsichtsrat des Konzerns erst kurz dem Bekanntwerden des Skandals vor knapp zwei Wochen selbst Kenntnis von den massiven Manipulationen erhalten. Nun müsse auch geklärt werden, warum das Kontrollgremium nicht früher informiert worden sei, sagte Lies der BBC.

VW hatte am Dienstag einen ersten Plan vorgelegt, um die Probleme in den Millionen betroffenen Fahrzeugen zu beheben. Das in Deutschland zuständige Kraftfahrtbundesamt hat dem Konzern hierfür eine Frist bis zum 7. Oktober gesetzt. Die Staatsanwaltschaft Braunschweig hat bereits Strafermittlungen gegen Ex-VW-Chef Martin Winterkorn eingeleitet. Einem Medienbericht zufolge prüft die Staatsanwaltschaft von Ingolstadt derzeit, ob sie Ermittlungen gegen Verantwortliche bei der VW-Tochter Audi einleiten wird.
 

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