200 Jahre alt: Mönch-Mumie noch am Leben

Dieser Buddhist meditiert seit 200 Jahren. Wissenschaftler mit irrer Theorie.
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Am 27. Jänner wurde in der Songinokhairkhan-Provinz in der Mongolei ein mumifizierter Mönch gefunden. Schätzungen zufolge sind die extrem gut erhaltenen Überreste 200 Jahre alt. Professor Ganhugiyn Purevbata von der Ulaanbaatar Universität hat jetzt mit einer ungewöhnlichen Theorie darüber für Aufregung gesorgt. Der Mönch, so der Professor, sei gar nicht tot.
Professor sagt, er meditiert
Glaubt man Purevbata, befindet sich der Buddhist in einer sehr tiefen Meditation. Der Zustand "tukdam" sei nur ein Schritt vom echten Buddha entfernt. "Er sitzt in der Lotus-Position, seine linke Hand ist geöffnet und die rechte Hand symbolisiert das betende Sutra", sagte der Professor. "Das ist ein Zeichen, dass der Lama nicht tot ist, sondern in einer sehr tiefen Meditation."
In den letzten Jahrzehnten haben Wissenschaftler Dutzende mumifizierte Mönche in China und Tibet gefunden. "Wenn die Person mehr als drei Wochen in der Meditation verharren kann - was nur selten passiert - schrumpft sein Körper nach und nach und am Ende bleiben von ihm nur Haare, Nägel und Kleidung", so Purevbata.
© "The Mumified Munk" by Per Meistrup. Licensed under CC BY-SA 3.0
Lebendig begraben
Westliche Wissenschaftler haben einen anderen Standpunkt zu den gut erhaltenen Mönch-Mumien. Die Praxis, sich selbst "unsterblich" zu machen, ist höchst umstritten. Laut der englischen Wikipedia haben sich Mönche selbst mit Kohle, Holz, Papier oder Salz umgeben und bis zu ihrem Tod meditiert. Manche ließen sich lebendig in Salz begraben, ein Schlauch versorgte sie mit Frischluft. Nach ihrem Tod wurde der Schlauch wieder entfernt.
Gläubige verehren die gute erhaltenen Überreste als wertvolle Reliquien. "So einen hohen Status der Spiritualität zu erreichen, wird auch anderen Menschen helfen. Alle Menschen um den Mönch werden ein tiefes Gefühl der Freude verspüren", so Purevbata.
Finder wollte ihn am Schwarzmarkt verkaufen
Bei kürzlich gefundenen Mönch dürfte es sich um einen Lama aus dem 19. Jahrhundert handeln. Seine Überreste sind extrem gut erhalten. Als man den Mönch fand, war sein Körper in Leder gewickelt. Ein Mann wollte ihn auf dem Schwarzmarkt verkaufen, aber die Polizei kam ihm zuvor. Dem Mann drohen jetzt 12 Jahre Haft, der Mönch wird in einem Museum in Ulaanbaatar streng bewacht.