Dieser Forscher war auf der Todes-Insel. Hier erzählt er von seinen Erlebnissen.

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Ein Ethnologe aus Indien hat die Sentinel-Insel betreten und überlebt.
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Die North Sentinel Insel ist für Besucher eine Todes-Falle. Denn seine Bewohner töten jeden, der sich ihnen nähert. Erst 2006 hat der indigene Stamm zwei Fischer mit Pfeilen erschossen, die zu der Insel vorgedrungen waren. Doch ein Mann hat die Insel betreten und überlebt: Der Ethnologe Vishvajit Pandya, von der Universität Delhi.
Forscher war auf der Todes-Insel
"Ich habe die Sentinel-Insel jetzt vier Mal besucht. Betreten habe ich sie allerdings nur ein Mal", sagte Pandya zu faz.net. Der Ethnologe schätzt die Bevölkerung der Insel auf 50 bis 80 Menschen. Über deren genaue Zahl liegen aber keine Informationen vor - es könnten auch hunderte sein. "Jäger und Sammler wie die Sentinelesen sind fast immer nur in kleinen Gruppen zusammen. Gefährlich wird es für solche Kulturen eigentlich vor allem dann, wenn wir ihnen unsere Zivilisationsmodelle aufzwingen."
Nachlesen >>> Wer diese Insel betritt, stirbt <<<
Geschenke und Besucher attackiert
Geschenke der indischen Regierung - etwa ein Schwein oder eine Puppe - wurden von den Sentinelesen mit Pfeilen attackiert und zerstört. "Die Sentinelesen wissen schon lange, dass es die Außenwelt gibt. Und sie haben eine Vorstellung davon, wer wird sind", so Pandya. Ihr aggressives Verhalten ist aber Beweis dafür, dass die Insulaner kein Interesse an Besuchern haben.
Lebensweise weitgehend unbekannt
Über die Kultur der Sentinelesen ist nur wenig bekannt. Pandya vermutet, dass die Inselbewohner möglicherweise das Feuermachen nicht beherrschen. "Sie scheinen nur bis zwei zu zählen und größere Mengenverhältnisse anders zu beschreiben. Es ist nicht bekannt, ob oder in welcher Form sie eine Religion besitzen. Sie scheinen keine Häuser zu bauen, sondern in kurzlebigen Unterständen zu schlafen. Aber wir beherrschen auch ihre Sprache nicht und kennen die Insel im Grunde nur vom Meer aus. Es gibt große Lücken in unserem Wissen."
Ein Kontakt mit der Außenwelt ist aber nicht nur für Besucher gefährlich: Wegen ihrer langen Isolation sind Krankheiten wie Grippe oder die Masern eine große Gefahr für die Inselbewohner.