Schlangen-Guru dokumentierte eigenen Tod

© Getty Images, Wikipedia/Jegelewicz
Er schrieb die Effekte des Giftes genau mit, binnen 15 Stunden war er tot.
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Er galt als Koryphäe auf dem Bereich der Herpetologie und widmete sogar seinen Tod der Erforschung von Reptilien: Der Amerikaner Karl Patterson Schmidt weigerte sich am 25. September 1957 nach einem Schlangenbiss ins Krankenhaus zu fahren. Stattdessen wollte er die Wirkung des Giftes der Afrikanischen Baumschlange abwarten, die ihn bei einer Untersuchung attackiert hatte. In seinem Tagebuch dokumentierte er seine Erfahrungen für die Wissenschaft - 15 Stunden später war er tot.
Schmidt wollte gerade die Herkunft des Reptils bestimmen, als ihn die Baumschlange in den Daumen biss und ihr tödliches Gift injizierte. Der 67-Jährige dachte offenbar nicht, dass das Gift tödlich sein würde und wollte im Sinne der Wissenschaft lieber die Wirkungen dokumentieren, als sich in Behandlung geben.
Einige frei übersetzte Passagen aus dem Tagebuch:
"25. September, 16:30 bis 17:30: Starke Übelkeit, aber ohne Erbrechen während der U-Bahn-Fahrt", schrieb Schmidt. Und weiter:
"17:30 bis 18:30: Kälteschauer und Zittern, dann Fieber, das nicht anhält. Blutung aus der Schleimhaut im Mund, offenbar überwiegend aus dem Zahnfleisch. [...] 20:30: Zwei Stück Toast gegessen."
"21:00 bis 00:30: Gut geschlafen, kein Blut im Urin, aber nur wenig Urin. Um 12:30 dann fast nur Blut, aber kleine Menge. Noch immer Blutung im Mund. Große Schmerzen im Bauch."
"Habe ein Glas Wasser um 4:30 Uhr getrunken und dann heftig erbrochen. Fühlte mich besser und schlief bis 6:30."
Der letzte Eintrag am 26. September um 7:00 Uhr: "Leichte Blutung im Magen, kein Urin, alle drei Stunden kommt Blut. Mund und Nase bluten anhaltend, aber nicht exzessiv."
Wenig später fand man den Experten schweißüberströmt und ohne Bewusstsein. Wiederbelebungsversuche schlugen fehl. Laut Autopsie hatte Schmidt an Blutungen in der Lunge, den Augen, dem Herzen, der Niere und dem Gehirn gelitten.
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