Dow nach gemischten Konjunkturdaten im Plus

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Spekulation auf spätere Zinswende - Intel nach optimistischem Ausblick gesucht.
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Die New Yorker Aktienbörsen haben am Mittwoch etwas höher geschlossen. Der Dow Jones gewann 75,91 Einheiten oder 0,42 Prozent auf 18.112,61 Zähler. Der 500 ausgewählte US-Unternehmen fassende S&P-500 Index gewann 10,79 Punkte (plus 0,51 Prozent) auf 2.106,63 Zähler. Der Technologieindex Nasdaq Composite Index stieg 33,73 Einheiten oder 0,68 Prozent auf 5.011,02 Zähler.
Die Konjunkturdaten fielen zur Wochenmitte durchwachsen aus. Zum einen überraschte der US-Immobilienmarkt mit einer überraschenden Aufhellung der Stimmung des NAHB-Hausmarktindex im April auf 56 Punkte. Auf der anderen Seite trübte sich die Stimmung in der Industrie im April laut dem Empire-State-Index überraschend ein. Die regionale Notenbank von New York teilte mit, dass das Barometer von plus 6,90 auf minus 1,19 Punkte gefallen ist.
Die US-Industrie drosselte zudem ihre Produktion im März überraschend um 0,6 Prozent, wie die US-Notenbank Fed mitteilte. Ökonomen hatten hingegen ein geringeres Minus von 0,3 Prozent erwartet. Es ist dies der stärkste Rückgang seit fast drei Jahren. Experten kommentierten, dass das Zahlenwerk die Zurückhaltung der Industrie mit Blick auf eine mögliche Zinswende widerspiegle. Anleger reagierten jedoch mit Käufen auf die durchwachsenen Konjunkturdaten. Händler erklärten, dass Spekulationen über eine wegen der Konjunkturlage verspätete Zinswende die Kurse treiben.
Im am Mittwoch veröffentlichten Beige Book der US-Notenbank Fed zur Konjunkturlage findet das Institut den Grund für die schwachen Wirtschaftsdaten vor allem im strengen Winter. Zudem hätten der starke Dollar und der tiefe Ölpreis belastet. Insgesamt fällt der Bericht ein wenig skeptischer aus als bisher. Die wirtschaftliche Aktivität habe aber in den meisten Regionen zugenommen, so die Notenbank.
Unter den Einzelwerten weckte vor allem Intel das Anlegerinteresse. Nach vergleichsweise schwachen Geschäften zum Jahresauftakt visiert Intel für das laufende zweite Quartal einen Umsatzanstieg von 3 Prozent auf 13,2 Mrd. Dollar an. Gleichzeitig sollen für Investitionen nur noch 8,7 Mrd. statt bisher 10 Mrd. Dollar zur Verfügung stehen, wodurch letztendlich auch der Gewinn steigen könnte. Dies sei der richtige Schritt im gegenwärtig herausfordernden Marktumfeld erklärte ein Experte. Die Intel-Titel zogen um 4,26 Prozent an.
Nach jahrelangen milliardenschweren Rechtsstreitigkeiten kann die Bank of America allmählich aufatmen. Im abgelaufenen Quartal erzielte das Geldhaus einen Gewinn von 2,98 Mrd. Dollar. Im Vorjahr wurde noch ein Verlust von 514 Mio. Dollar eingefahren. Besonders Kostensenkungen und Zuwächse im Devisen- und Hypothekengeschäft trieben das Ergebnis an. Die Titel der Bank of America ließen allerdings angesichts schwindender Gesamteinnahmen 1,14 Prozent liegen. Diese sanken bereinigt um knapp 6 Prozent auf 21,4 Mrd. Dollar.
Mit leichten Kursverlusten notierte auch der Internetriese Google. Die EU-Kommission wirft Google einen Missbrauch seiner Marktmacht vor. Dem US-Konzern droht in Summe eine mögliche Strafe von rund 6 Mrd. Euro. Google wird vorgeworfen systematisch den eigenen Preisvergleichsdienst auf seiner Suchmaschinenseite zu bevorzugen, zudem wird das Betriebssystem für Tablets und Smartphones Android unter die Lupe genommen. Die Google-Aktie schloss knapp schlechter als der Markt bei plus 0,23 Prozent.
Mit Kurszuwächsen punkteten unterdessen die Aktien der Fluggesellschaft Delta Air Lines. Die Fluglinie konnte ihren Gewinn im ersten Quartal auf 746 Mio. Dollar mehr als verdreifachen. Dabei kamen Delta Air Lines besonders gesunkene Kerosinkosten zu Gute. Der Umsatz stieg gleichzeitig um 5 Prozent auf 9,39 Mrd. Dollar, die Titel flogen auf ein Plus von 2,60 Prozent.
Vor dem Hintergrund gestiegener Ölpreise zogen auch im Branchenvergleich Ölwerte an. Händler verwiesen auf einen schwachen Anstieg der US-Lagerbestände. Chevron gewannen 1,44 Prozent, während Exxon Mobil 1,67 Prozent zulegten.