4 Antworten zur Griechenland-Wahl

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Buzz.at beantwortet die wichtigsten Fragen zur Situation in Griechenland.
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Alexis Tsipras und die linke Partei SYRIZA stehen in Griechenland vor einem Wahlsieg. Ganz Europa blickt nach Athen, denn eine Euro-Krise droht. Alle Umfragen deuten darauf hin, dass SYRIZA heute die meisten Stimmen bekommt.
Buzz.at beantwortet die wichtigsten Fragen zur Griechenland-Wahl:
Wer ist Alexis Tsipras?
Der 40-Jährige aus Athen studierte Bauingenieurwesen und Stadtplanung. Schon während der Schule und auf der Uni engagierte er sich für die Linke. 2006 wurde er Stadtrat in Athen, später Chef von SYRIZA. Parteiintern nennen sie ihn nur "Cool Alexis", er ist eine linke Ikone in Europa, seit 2010 Vizechef der Europäischen Linken. Er lächelt viel, versprüht Vertrauen. Experten nennen ihn "Mamas Liebling". Tsipras lebt mit Jugendliebe Peristera Baziana, sie haben zwei Kinder.
Wer steckt hinter SYRIZA?
SYRIZA ist ein Linksbündnis, bestehend aus neun linken Parteien und Organisationen: Darunter die Koalition der Linken, die trotzkistische Internationalistische Linke, die linksradikale Roza oder die Antikapitalistische Politische Gruppe. Lange wurde die Partei als "Salon-Bolschewisten" beschimpft, holte 2004 nur 3,26 Prozent der Stimmen. Aber 2012 wurde SYRIZA bei den Wahlen mit 26,89 Prozent Zweiter, bei der Europawahl 2014 Erster. Inhaltlich dominiert die Bewältigung der Finanzkrise.
Was will Tsipras?
Der 40-Jährige will einen Schuldenschnitt für Griechenland erreichen und den strengen Sparkurs, der von der EU vorgegeben wird, entschärfen. In den letzten Jahren hat sich die Position von SYRIZA gemäßigt, ein Ausstieg aus der EU und die Abkehr vom Euro sind offiziell kein Thema mehr. Nichtsdestotrotz will Tsipras einen Schuldenschnitt durchbringen, die Eurozone soll dem krisengebeutelten Land einen Großteil der Ausstände erlassen. Zwar investierte die EU bereits 240 Milliarden Euro in Griechenland, mit dem einher gingen aber in Griechenland verhasste Spar- und Reformauflagen.
Was ist das Worst-Case-Szenario?
Experten prognostizieren im schlimmsten Fall die Rückkehr Athens zur Drachme sowie ein Straucheln anderer EU-Länder in der Krise, wie Italien. Obwohl Tsipras dies als die "vielleicht letzte Chance für Griechenland" bezeichnet, ist dieses Szenario eher unwahrscheinlich. Trotz gegenteiliger Ankündigungen wird sich Griechenland wohl kompromissbereit zeigen müssen.
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