Spanien

Koffer-Bub ist wieder bei der Mutter

Teilen

Vater des achtjährigen Adou soll aus spanischer Haft freikommen.

Ein achtjähriger Bub aus der Elfenbeinküste, der in einem Koffer in die spanische Exklave Ceuta in Marokko geschmuggelt werden sollte und von Grenzschützern entdeckt wurde, ist wieder mit seiner in Spanien lebenden Mutter vereint. "Seine Mutter hat geweint", sagte eine für Jugendangelegenheiten zuständige Beamtin in Ceuta, Maria Antonia Palomo, am Montag vor Journalisten.

Der achtjährige Adou Ouattara hatte vor mehr als zwei Wochen eine einjährige Aufenthaltsgenehmigung für Spanien bekommen. Vor der Zusammenführung von Mutter und Kind hatten die Behörden aber noch das Ergebnis eines DNA-Tests abgewartet.

Seine legal auf der Kanaren-Insel Fuerteventura lebenden Eltern Ali und Lucie Ouattara waren damit gescheitert, ihren Sohn auf legalem Wege zu sich zu holen. Am 7. Mai wurde dann eine 19-jährige Passantin am Grenzübergang zwischen Marokko und Ceuta mit dem Koffer erwischt, in dem Adou versteckt war und kaum noch atmen konnte. Der Vater wurde einige Stunden später wegen des Versuchs, seinen Sohn illegal nach Spanien zu bringen, von der spanischen Polizei festgenommen.

Der Anwalt der Familie, Juan Isidro Fernandez, sagte am Montag vor Journalisten in Ceuta, der Vater solle freigelassen werden. "Wir sind sehr froh, wir werden mit dem Kleinen losfahren und versuchen, den Vater abzuholen", sagte Fernandez. "Wir haben die Kaution bezahlt und sie werden ihn freilassen."

Die Eltern des Buben hatten bei ihrem Umzug nach Spanien lediglich ihre inzwischen elfjährige Tochter mitgenommen. Adou blieb bei der Großmutter in der Elfenbeinküste. Als diese 2014 starb, beantragte Ali Ouattara eine spanische Aufenthaltsgenehmigung für Adou. Das Monatseinkommen des Vaters lag jedoch unter der Mindesthöhe von 1.333 Euro und die Behörden lehnten die Familienzusammenführung ab.
 

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.

Polizei findet Flüchtling in Koffer