Vor Schönborn-Andacht

Irrer stürmt Messe im Stephansdom

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Schock im Steffl: Ein Verwirrter predigte zu Ostern auf Englisch zu den Gläubigen.

Es ist der liturgische Höhepunkt im katholischen Kirchenjahr, rangiert deutlich noch vor Weihnachten: das Pontifikalamt – eigentlich feierliche Bischofsmesse – zu Ostern mit Kardinal Christoph Schönborn im Wiener Stephansdom. Ausgerechnet diese wichtige ­Andacht wurde am Sonntag durch einen offenbar vollkommen Verwirrten gestört. Im Jogginganzug stürmte er den Altarraum.

Augenzeuge: "Er war
verhaltensauffällig"
Als Gottesdienstbesucher erlebte der Fotograf Karl Satzinger das spektakuläre Szenario mit. Er saß in der vierten Reihe, wartete wie alle Gläubigen im voll besetzten Steffl auf den feierlichen Einzug von Kardinal und Klerus. „Plötzlich fiel mir der große, kräftige Mann im Jogginganzug auf“, sagt Satzinger. „Er saß ursprünglich in der Mitte der zweiten Reihe und sprang plötzlich auf“, so der Augenzeuge. Dann kraxelte der Fremde über die Kirchenbank und die Gottesdienstbesucher hinweg in Richtung Mittelgang. „Der war schon sehr verhaltensauffällig“, schildert Satzinger.

Erst sechs Ordner
konnten ihn stoppen
Schnurstracks marschierte der Typ im Schlabberlook mit der weißen Zahl 92 auf der Brust in das Allerheiligste der ehrwürdigen Kathe­drale. Wie ein Geistlicher baute er sich hinter dem Altar auf, wandte sich den Gläubigen zu und breitete seine Hände gnädig aus – so wie einst Papst Benedikt XVI.

Ein Mitarbeiter der Dom­aufsicht versuchte noch, den Störenfried aufzuhalten. Ohne Erfolg, der Fremde schnappte sich das Mikrofon. Karl Satzinger: „Tatsächlich fing er dann an zu predigen.“ In englischer Sprache murmelte er etwas über Ostern und wünschte sich Frieden. Erst mit fünfköpfiger Verstärkung der Kirchenordner gelang es, den Verwirrten zu stoppen und schließlich aus dem Steffl zu befördern.

Irrer stürmt Messe im Stephansdom

(mik)

VIDEO: Ostermesse im Stephansdom

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