Corona: Warum Österreichs Hirsche sich bisher nicht infiziert haben

© Getty Images
In Nordamerika hat sich SARS-CoV-2 vom Menschen auf Weißwedelhirsche übertragen. Ein deutsch-österreichisches Forscherteam zeigte nun, dass dies in Deutschland und Österreich offensichtlich nicht der Fall ist.
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Die Übertragung des Corona-Virus von Menschen auf Hirsche in den USA und Kanada wird als besorgniserregend eingestuft. Schließlich hat sich gezeigt, dass die Infektion weit verbreitet ist und es erste Hinweise darauf gibt, dass das Virus von den Tieren auf den Menschen übertragen werden kann. Die Hirsche gelten damit als Reservoir für das Virus, wo sich auch neue Varianten entwickeln könnten.
Wissenschafter haben nun Seren von 433 Rehen, Rot-und Damhirschen auf SARS-CoV-2-Antikörper untersucht. Die Proben wurden vor und während der Pandemie gesammelt. Keine der Hirscharten aus Deutschland oder Österreich war positiv.
Als eine mögliche Erklärung für die Unterschiede nennen die Forscher die Verteilung und Bewirtschaftung der Hirscharten in den beiden Regionen. In Nordamerika seien Hirsche häufig in Stadtrandgebieten und Städten anzutreffen, wo sie potenziell häufig mit Menschen und deren Abfällen in Kontakt kommen. Zudem erfolge die Bewirtschaftung der Tiere hauptsächlich durch Behörden der US-amerikanischen bzw. kanadischen Bundesregierung.
In Deutschland und Österreich seien dagegen die verschiedenen Hirscharten im Allgemeinen nicht in urbanen Gebieten anzutreffen. Zudem würden aufgrund des vorherrschenden Reviersystems die Tiere in einem bestimmten Gebiet lokal bewirtschaftet. Dies könnte den Kontakt zwischen Mensch und Wild verhindern und auch die Ausbreitung von Krankheitserregern innerhalb und zwischen den Populationen behindern.